City-Offroading
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Die Nacht war gar nicht gut. Kaum war ich gen Mitternacht eingeschlafen brach ein heftiger Wind aus der die Zeltplane ordentlich ins Flattern brachte. Zusammen mit dem Schlagen der Wellen und der auch noch auftretenden Kälte war es mit Schlaf vorbei. Ich erwog statt der Decke doch den Schlafsack zu verwenden. Aber den muss man am nächsten Morgen ja lüften und dann wieder einpacken. Nee, zuviel Arbeit. Mir fiel nämlich ein, dass ich ja eine einfache Heizdecke unter mir hatte. Also schnell eine Powerbank dran und nach einigen Minuten war das Thema Kälte gelöst. Letztlich führte das aber nur zu geringfügig mehr Schlaf. Ich beendete die Nacht gegen 05:30h und ging etwas spazieren. Der Wind war angenehm. Auf das Frühstück verzichtete ich erst mal, da der Platz ja nicht so super komfortabel ist.

Mein Plan war es heute ruhiger angehen zu lassen und die Halbinsel bei Ayvalik zu erkunden in der Hoffnung dort ein Platz für zwei Nächte am Meer zu finden. 

Auf der Strecke dorthin gönnte ich mir außerhalb einen Chai und dazu Meleme. Das reicht als Frühstück. Die Stadt Ayvalik, sehr schön gelegen, erreichte ich gegen 1000h.

Ich ließ mich natürlich wieder von Google leiten und war der festen Meinung dass da nichts schief gehen kann. Weit gefehlt. Obwohl, man kann es auch anders sehen, denn der Spassfaktor war am Ende doch hoch.

In Ayvalik gibt es ganz enge Gassen die sehr verwinkelt sind und kaum breiter als der Discovery. Und Google war der Meinung das müsste ich mir doch mal ansehen.  

Als ich in die erste Gasse hineinfuhr dachte ich noch, na gut, das wird nur ein kurzes Stück sein. Nein, das ging minutenlang so weiter. Der reinste Irrgarten. Um Ecken herum und links und rechts kaum 5cm Platz und mitunter konnte ich auch nicht mal mehr aussteigen um die Lage zu sichten. Es ist ja nun so, dass die Gasse erst mal breit genug ist, nur, einige Häuser haben Treppen deren Stufe die Fahrbahn weiter verengt. An einem 90-Grad-Abzweig vernahm ich dann auch kratzendes Geräusch und wir mar klar das war die Treppenstufe. Gut dass ich die Rockslider montiert habe. Mit einem mal reversiblen gelang es mir dann diese schwierige Stelle zu meistern. Ein Alptraum wäre es gewesen such festzufahren und nur rückwärts wieder aus dem Irrgarten zu kommen.

Nachdem ich diese Fahrprüfung bestanden hatte führte mich Google dann wieder korrekt auf die Halbinsel. Dort geht es dann auf einer Piste mit vielen Abzweigungen kreuz und quer über das Gelände. Stellplätze zu Hauf. Aber der Wind war zu stark. Noch so eine Nacht konnte ich nicht brauchen, denn die Fahrt nach Ayvalik war schon anstrengen genug denn die Augen wurden immer schwerer.

Ich brauchte also eine Alternative und nahm Selcuk ins Visier. Die Abfahrt verpasste ich und die nächste Abfahrt war gesperrt. Ich kämpfte mit der Müdigkeit und beschloss nun doch ein Hotel zu nehmen. Kusadasi war nicht weit weg, also dann.

Gegen 1700h erreichte ich das Hotel. Kusadasi anschauen unterließ ich schliesslich doch, denn ein kurzer Blick vom höher gelegen Hotel aus meldet „nichts für dich“ zurück. Besser so, denn ich habe noch die weiteren Tage zu planen und muss auch mal etwas länger schlafen.

Ich lasse mich also überraschen wohin es mich morgen verschlägt: Marmaris wäre die Idee.

Gefahrene km: 428

Lessons learned: Stellplatz suchen ist nicht immer erfolgreich. Auch in der Türkei nicht.

Hotel: MONALISA, Kusadasi, Türkei