Heute sollte es mal wieder eine Offroadstrecke aus der Sammlung der Pistenkuh werden, wobei ich ungewollt einen kleinen Abstecher zu einem schön gelegenem Stausee machte. Entlang eines Flusslaufs ging es durch einen Naturpark auf schmaler Strasse. Ich bog nach rechts über eine noch schmalere Brücke ab und über mehrere Serpentinen erreichte ich den höchsten Punkt. Auf gröberer Piste ging es nach unten und man konnte schon den Stausee sehen. Das war der Moment wo ich bemerkte, dass mir das Navi da wieder einen Streich spielte. Aber egal, der See sieht interessant aus, also fahren wir da auch hin. Ein wunderschöner Platz, der Abstecher lohnt. Ich gönnte mir eine längere Pause.
Nach kurzer Recherche fand ich den Fehler und beschloss zurückzufahren. Ich hätte noch nicht rechts abbiegen dürfen. Was dann kam war einfach überwältigen. In langer Fahrt ging es immer weiter den Berg hinauf. Die Piste war in relativ gutem Zustand, an einer Engstelle gab es einige Abbrüche aber problemlos machbar. Immer weiter schraubte ich mich nach oben bis irgendwann die Baumgrenze erreicht war. Dann kam es an einer Steilstelle zu einem Stau weil ein Radlader weiter oben die Piste glatt schob. Glücklicherweise hielt am höchsten Punkt an und ließ alle vorbeifahren. Nachdem ich sah was mich hinter der Steigung erwartete ließ ich alle vorausfahren um die Piste für mich allein zu haben, denn das musste per Drohne aufgenommen werden. Ein Eintauchen in eine andere Welt. Da war es wieder das Kribbeln. Zurück im Flow des Explores. Überwältigend. Eine Hochebene auf 1800m links und rechts eingerahmt von hohen Bergen ohne nennenswerten Bewuchs in grünen Farbtönen. Immer wieder einige Hütten der Hirten weit verzweigt.
Später werde die Piste recht staubig wobei der Staub weiß wie Schnee ist. Es gin weiter nach oben und schliesslich wechselte der Belag zu grobem Schotter und führte mich in eine bizarre Felsenlandschaft bevor es dann wieder teilweise steil abwärts und in Serpentinen abwärts ging.
Für mich war dies eine der schönsten Offroadstrecken die ich bisher in der Türkei befahren habe. Ich hatte auch noch keinen Plan wo ich heute übernachten werde. Nur eines war klar: kein Hotel.
Auf der Fahrt nach unten sah ich zufällig einen Weg der rechts bergab in den Wald hinein führte. Na den nehme ich doch gleich mal. Und bestens: nach wenigen Metern erreichte ich ein kleines Plateau auf dem ich den Disco sichtgeschützt platzieren konnte. Und endlich mal bereits gegen 16:00h den Campspot erreicht.

Trotzdem dass dieser Platz nicht so einfach zu erreichen ist kam doch tatsächlich eine türkische Familie zum Picknicken vorbei. Sie hielten aber Abstand und so störte keiner den anderen. Gegen 20:00h brachen sie wieder auf und ich hatte eine stille Nacht vor mir.
Camping: Forest
Gefahrene km: 111