The Big Trip 24.6.2024 Kemaliye – Stone Road (Dark Canyon)
The Big Trip 24.6.2024 Kemaliye – Stone Road (Dark Canyon)

The Big Trip 24.6.2024 Kemaliye – Stone Road (Dark Canyon)

Die Kieswerker waren schon gegen 0430 wieder zugange. Nach dem kleinen Frühstück ging es auch gleich los. Selbstverständlich bereits bei strahlend blauem Himmel und um die 26 Grad.

Die Brücke über den hier noch sehr jungen Euphrat war auf kurzer bergab führender kurviger Strecke schnell erreicht. Rechts der erste der 38 Tunnels der Stone Road, links ging es nach Kemaliye. Ich fuhr zunächst in den Ort um meine Vorräte aufzustocken. Kemliye hat seinen eigenen Reiz. Steil am Hang schmiegen sich die typischen Häuser an den Berg. Einige sind auch dem Verfall preisgegeben und unbewohnt. Es gibt mehrere Supermärkte und Restaurants wie auch einige Hotels. Es wäre sicher wert gewesen Kemaliye eine Stunde zu widmen was ich etwas bereue. Aber ich möchte ja wiederkommen.

Nun zurück und durch den ersten Tunnel und der Anblick am Tunnelausgang war so überwältigend, dass ich kurz danach erst einmal anhalten und aussteigend musste. Der Blick auf den sich durch die Felsen bahnenden Euphrat in türkisgrün war überwältigend. Dass Gefühl es tatsächlich hierher geschafft zu haben und nun die Stone Road fahren zu dürfen verursachte ein Kribbeln auf meinem Rücken. Die Begeisterung war riesig und das mulmige Gefühl vom Vortag verschwunden. I can make it and I will make it!

Ich setze die Fahrt fort und realisierte immer mehr, dass alles was ich zuvor im Web an Beschreibungen gefunden hatte nicht der oder nicht mehr der Realität entspricht. Die Strecke ist problemlos mit einem Fahrzeug in der Grösse des Discovery zu bewältigen. Die Strasse ist breiter als 2 m und die Tunnels sind sicher bis zu 3 m hoch. Ausweichen ist an den meisten Stellen möglich. Gelegentlich ist bei Gegenverkehr ein Reversieren eines der beiden Beteiligten notwendig. Die Strecke ist auch mit normalem PKW zu fahren, Allrad nicht erforderlich.

Aber die Landschaft, der Blick auf den Euphrat mehr oder weniger tief unten ist einfach traumhaft. Immer wieder hielt ich an um zu fotografieren oder die Drohne steigen zu lassen oder einfach nur um den Anblick einzusaugen und zu verinnerlichen. Stille, leise der Wind und ganz leise das Plätschern der Wellen des Euphrat.

In den Tunnels befinden sich immer wieder mindestens mannsgrosse Löcher in in der flussseitigen Felswand durch die man einen wunderbaren Blick nach draussen hat und sicher auch den Zweck haben notdürftig Licht in die Tunnels zu bringen. Teilweise befinden sich diese Löcher in Nischen in die man hineinfahren kann und so auch niemandem im Weg steht.

Für die Fahrt durch die Tunnels war der Einsatz der oben auf dem Dach des Discovery montierten Lightbar sehr hilfreich, den mir entgegenkommenden Motorradfahrer wird sie eher stark geblendet haben. Auch wenn die Piste leicht zu befahren ist befinden sich doch viele Schlaglöcher auf der Piste. Gleichwohl ist immer damit zu rechnen dass ausserhalb der Tunnels kleine oder auch grössere Felsbrocken von oben herab fallen können. Davon zeugten einige kleinere Steine auf der Piste. Innerhalb der Tunnels fliegen Vögel herum.

Es ist unfassbar schön den Euphrat in türkisgrün mehr oder weniger tief unten zu sehen und das bei blauem Himmel wobei die Felsen in Grautönen erstrahlen. Ich bereue nicht diesen grossen Umweg gefahren zu sein nur um die Stone Road einmal zu fahren. Wäre ich nicht etwas eng im Zeitplan, so wäre wäre ich die ca. 8 km lange Strecke auch noch einmal zurück gefahren. 

Wenn man aus Richtung Kemaliye durch den Canyon fährt geht es am Ende nach dem letzten Tunnel wieder auf einer kleinen Teerstrasse weiter, immer wieder rauf und runter. Auch auf diesem Teil der Strecke finden Strassenbauarbeiten in grossem Umfang statt.

Ich habe beschlossen doch gleich bis Göreme in Kappadokien zu fahren um Zeit gut zu machen. Dabei fuhr ich diesmal über Ürgüp was auf jeden Fall auch einmal näher zu erkunden wäre. Das nächste mal.

In Göreme wählte ich wieder meinen Stellplatz auf dem Plateau mit Blick auf Uchisar und Göreme. Es war klar dass ich erst einmal nicht alleine dort sein werde. Hungrig wie ich war hiess es erst einmal schnell das Abendessen zubereiten und sich nicht durch Anwesende stören lassen.

Gegen 2100 waren bis auf vier Leute alle weg. Ich hoffte die verziehen sich auch bald. Diese Hoffnung erfüllte sich allerdings erst gegen 0130h…

Die Stone Road reiht sich ein in meine Top Five Spots. Und ich glaube wenn ich beim nächsten Mal das Schwarze Meer erkunde ist sie sicher wieder dabei.

Camp: Glöreme