The Big Trip 2024: 12. Juni 2024 Picknicken
The Big Trip 2024: 12. Juni 2024 Picknicken

The Big Trip 2024: 12. Juni 2024 Picknicken

Wieder kommt es anders als gedacht. Am geflickten Reifen ist ein weiterer Riß zu sehen. Das ist mir für den Rest der Reise zu wenig Sicherheit. Tatsächlich war es möglich bei einem Reifenhändler diesen Reifen über Antalya innerhalb eines Tages zu bekommen. Es stellte sich dann aber heraus, (war ja zu erwarten dass es einen Haken gibt…) dass ein Reifen tja gar nicht geht, dann hätte man ja drei übrig! Also zwei Reifen müssten es schon sein. Ok, nehmen wie es kommt, haben wir ja gelernt und entscheiden Sicherheit und Reserve oder nicht. Ich entschied mich für Sicherheit und nahm damit in Kauf einen weiteren Tag zu verlieren. Wir werden sehen ob die Reifen morgen angeliefert und montiert sind.

Nun, was macht man an einem solchen Tag? Ja klar dioch: ans Meer planschen und sonnen gehen! Nee, deswegen bin ich nicht hier. Arif (ein Freund vor Ort) meinte wir beide könnten zusammen an einen versteckten Picknickplatz in den Bergen fahren wo er schon über 10 Jahre nicht mehr war. Das gefiele mir und so gingen wir das an.

Die Strecke von Kemer nach Ovacik kannte ich ja schon. Anmerken möchte ich hier ,dass mich die GoPro mit ihrer gemütlichen Störrigkeit wieder einige Aufnahmen kostete. Ok, ich bin ja auch nicht hauptberuflich zum Filmen hier.

Von Kemer geht es durch einen sehenswerten Canyon auf kurvenreicher und steiler Strecke mit engen Serpentinen hinauf nach Ovacik und von dort aus weiter nach Sogüt Cumasi bis auf rund 1400m wieder einmal mit fantastischen Ausblicken aufs Meer, auf tiefe Täler, hohe Berge und auf eine grossartige Landschaft.

Größtenteils verlief die Fahrt auf einer mehr oder weniger holprigen Teerstrasse bei der sich aufgrund der grossen Hitze von fast 40 Grad teilweise der Teerbelag auflöste und reichlich Teerspritzer an den Discovery abgab. Hoffentlich geht das wieder ab. Obwohl weiß und schwarz harmonieren ja. Allerdings habe ich auch festgestellt für einen vollwertigen Unterbodenschutz müsste ich die Strecke noch öfter fahren.

Mir fällt auf dieser Reise sowohl im Balkan als auch in der Türkei immer wieder auf dass dort ein Bauvirus ausgebrochen sein muss. Insbesondere in der Türkei ist gilt wohl: sei der Berg noch so hoch, es müssen unbedingt Häuser auch weit oben gebaut werden. Die Infrastruktur dafür wird natürlich ebenfalls geschaffen. Und selbstverständlich werden diese Häuser sehr sorgsam behandelt, denn sie werden nur im Sommer bewohnt und diejenigen die auch arbeiten müssen schreckt auch eine tägliche Anfahrt von 65 km zum Arbeitsplatz nicht ab.

Nach dem Erkunden einiger Sackgassen gelang es uns am Ende doch noch diesen Picknickplatz zu finden. Und welche Freude, ein kleines bisschen Offroad war auch dabei. Ich hätte da gerne mehr probiert, wäre spannend gewesen. Aber ich wollte meinem Begleiter nicht zuviel zumuten.

Der Platz selbst liegt sehr versteckt im Tal und ist eine Wucht. Allerdings war es nichts mit Speis und Trank, denn wie wir schnell feststellen konnten war der Platz nicht bewirtschaftet. Das störte mich jedoch keineswegs, denn ich war überwältigt von der Schönheit dieses Platzes am kleinen Fluß mit eiskalten Wasser aus den Bergen die Ufer gesäumt von heftig blühendem Oleander. Hier hätte ich es zwei Tage aushalten können. Später erfuhren wir dass der Platz mit Beginn des Bayram in wenigen Tagen geöffnet wird.

Früher soll es da einen Wasserfall gegeben haben. Weil das Wasser so gut ist musste der kommerziellen Interessen weichen, denn ein Getränkehersteller produziert dort nun Wasser, nee, füllt das Wasser in Plastikflaschen ab.

Wir fuhren dann Richtung Antalya zurück und hielten in einem winzigen Restaurant Sögüt Cumasi auf 1450m an um um etwas zu stärken. Man muss einfach den Mut haben diese unscheinbaren vielleicht nach deutschen Maßstäben nicht einladend wirkenden Restaurants auszuprobieren. Ich wurde dort noch nie enttäuscht, dort wo die Touristen hingehen schon.

Die weitere Fahrt nach Antalya verlief in ähnlich grossartiger Landschaft ebenfalls auf kurvenreicher Piste mit vielen Serpentinen hinunter nach Antalya und immer wieder auch schöne Ausblicke auf Antalya und das Meer.

Alles in allem ein wunderbarer Tagesausflug mit rund 164 km Länge den ich nicht missen möchte. Dieser Ort im Tal wird für immer in meiner Erinnerung bleiben und vielleicht gelingt es mir ja noch einmal dorthin zu kommen.

Camp: Kemer