The Big Trip 18.06.2024 Camp Uchisar/Göreme
The Big Trip 18.06.2024 Camp Uchisar/Göreme

The Big Trip 18.06.2024 Camp Uchisar/Göreme

Die Nacht war kurz. Gegen 0200 wurde ich durch laute Gespräche geweckt. Irgendwelche Einheimische verlustierten sich in Diskussionen. Es gelang mir wieder einzuschlafen und gegen 0430 klingelte der Wecker. Die Nacht war um, den jetzt hiess es Kameras raus und die Ballons digitalisieren. Pünktlich kurz vor Sonnenaufgang. Klar dass nach und nach jede Menge Besucher meinen Platz okkupierten um ebenfalls reichlich Bilder vom Spektakel zu machen.

Der eine oder andere erfahrene Pilot vollführte einige interessante Manöver bei denen man glaubte jeden Moment setzt der Korb auf, kurz zuvor zunächst parallel zur Erdoberfläche doch wieder in luftige Höhen aufzusteigen. Ich denke es braucht viel Erfahrung um einen Ballon so fahren zu können.

Gegen 0800 landeten bis auf ein paar wenige die meisten Ballons wieder und das Publikum verließ mich wieder. Endlich Ruhe. Wobei der Strassenlärm wie in der nacht weiterging. Die Ballonfahrer werden ja nun mit Kleinbussen wieder in die Hotels gebracht.

Leider bot mir heute niemand ein Frühstück, darum musste ich mich selbst kümmern. Nach dem Frühstück dann Abbau des Camps und den Müll meiner Sponsoren von gestern einsammeln. Nun sieht dieser Platz wieder ordentlich aus. Bis auf den Abhang, aber das lasse ich.

Anschliessend ging es auf die andere Seite hinter Göreme. Auf dem Weg dorthin besichtigte ich eine alte Kirche im Felsen. Viel zu sehen gab es nicht, ich hatte ja schon viele dieser Kirchen und Behausungen in Kappadokien gesehen. Lag aber auf dem Weg in einem Tal versteckt. Camp Spot 1 war belegt, so probierte ich einen anderen entdeckte von dort aber etwas weiter unten noch einen besser gelegenen und fuhr dorthin. Blick auf Göreme und Uchisar. Dort richtete ich mich häuslich ein und genoss den Tag. Es war zwar auch sehr heiss aber die immer wieder auftretenden Winde sorgten für einen Ausgleich.

Am späten Nachmittag kam dann was ja kommen musste. Sowohl der erste Stellplatz den ich verwarf wie auch mein jetziger wurden von Kamerateams okkupiert die mich wegen der Filmaufnahmen von Hochzeiten baten mein Fahrzeug für etwas 10 Minuten zurückzusetzen. Was aus 10 Minuten wurde muss ich nicht besonders erwähnen. Es war zwar amüsant anzusehen wie das Brautpaar sich beim Posing abmühte aber mit fortschreitender Zeit beschloss ich das Feld auch wegen des Windes zu räumen. Als dann noch Picknickgäste kamen die sich mit ihrem Fahrzeug einfach auch noch zwischen uns drängten war die Entscheidung klar. Die Einladung mich doch dazu zu setzen schlug ich diesmal aus und verzog mich mich. Ich wollte einfach mal ungestört etwas länger als zwei Stunden schlafen.

Nun wohin? In Gaia fand ich zwar das eine oder andere aber ich beschloss doch nochmal in Richtung Kirche zu fahren. Auf dem befahrbaren Weg hinab zur Kirche gab es eine Möglichkeit am  Wegesrand zu stehen. Der Platz war aber von der Strasse einsehbar. Also auch nichts. Warum nicht runter zur Kirche? Da will doch um 0200 in der Nacht sicher niemand die Kirche besuchten und 50 Lire sparen! 

Der Platz schien sehr geeignet. Bis auf den Wind Stille und Einsamkeit. Nicht einsehbar gut versteckt. Da es schon dämmerte beeilte ich mich mit dem Abendessen, spülte grob ab und verzog mich ins Dachzelt.

Nichts ist unmöglich und nach einiger Zeit hörte ich Motorengeräusch. Ein Motorrad näherte sich und begann hinter meinem Fahrzeug einzuparken. Ich schaltete mein rückwärtiges Flutlicht per Fernbedienung ein was die beiden sicher kurz irritierte, rief ihnen aber zu nun hätten sie mehr Licht. Sie wollten mich nicht stören suchen aber einen Platz für die Nacht. Ich sagte der Platz hier ist nicht der schlechteste und es wäre ja noch Platz.

Wir kamen schnell ins Gespräch und es stellte sich heraus dass die beiden ihren Job im Iran aufgegeben haben und nun durch die Welt tingeln. Sie kamen von Indien über Pakistan, Afghanistan und Georgien in die Türkei und wollten weiter nach Bulgarien. Sie hoffen in Istanbul ein Visum zu bekommen, Der Trick ist hier wohl Bulgarien. Schade das die Menschheit es nicht schafft Grenzen zu öffnen. Vielen is der Weg nach Europa versperrt und wir geniessen das Privileg fast überall hinkommen zu können. Ich habe bis heute nicht vergessen wie ich als Jugendlicher das erste Mal vor der Mauer stand. Icjh konnte mir nicht vorstellen, dass es so etwas tatsächlich gibt. Ein- oder ausgesperrt zu sein. Ich begreife das bis heute nicht. Aber das braucht vielleicht noch viele weitere Generationen.

Camp: Göreme 

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.