Die Nacht war kurz, gut schlafen wie der Besitzer meinte, ja, aber nur sehr kurz, denn die Hühner mir gegenüber fingen schon sehr früh ab mit lautem Gegacker. Ich gab das Schlafen nach einiger Zeit ergebnisloser Versuche auf un beschloss ein Dusche zu nehmen. Die müsste die Müdigkeit wegspülen. Ausserdem war ja heute eine nicht so lange Fahrt zu einem weiteren Highlight geplant, dem Salda Gölü.
Da der Besitzer Des Campingplatzes weder Kreditkarte noch Euros akzeptierte, führte dies wieder zu späteren Verzögerungen, denn ich wurde meine letzen Lire los.
Den Campingplatz kann ich bedingungslos empfehlen. Sauber, Dusche und WC, heißes Wasser, Strom und Wasser, Pool und sehr gastfreundlich und bemüht. Insgesamt eine äußerst gepflegte Anlage. Frische Eier von den Hühnern und Gemüse aus dem Garten. Etwas außerhalb von Yaniklar, aus der rechten Seite des Flusses bleiben.
Die Fahrt zum Salda Gölü war ob meiner Müdigkeit ziemlich anstrengend und ich war froh wegen der Suche nach einem Bankautomaten einen Halt einlegen zu müssen. Natürlich führte mich Google wieder dorthin wo wohl schon länger kein Bankautomat mehr war. Ich gab auf und versuchte es im nächsten Ort. Dort klappte es und ich war um 4000 Lire reicher. Das sollte erst mal reichen.

Also weiter zum Salda Gölü. Endlich war dieses Highlight erreicht und ich machte mich auf den Weg zum vorgesehen Campspot. Den gab es aber nicht mehr. Hoffentlich wird das noch was. Und tatsächlich einige km weiter konnte ich mich links ins Gebüsch zum See hinunter schlagen und mich auf einem gut versteckten Platz einrichten.
Nach einem Kaffee und Porridge unternahm ich einen Erkundungsgang. Es war sehr schön hier ganz alleine zu sein und nur das Rauschen des Windes zu vernehmen. Dazu dieses grelle Weiß des Strandes und das smaragdgrün bis türkis schimmernde Wasser des Sees.
Nach dem Erkundungsgang ein schnelles Abendessen und das Chaos im Auto auflösen.
Später gesellte sich doch noch ein Overlander aus Deutschland mit einem IVECO zu mir, hielt aber ausreichend Abstand und platzierte sich auf einen freien ebenen Fläche nahe des Ufers, allerdings gut einsehbar und dem Wind ausgesetzt. Deshalb vermied ich diesen Platz.
Nun strahlt das Mondlicht über den See und läßt den See silbrig schimmern. Die Arbeit ist getan und ich komme heute wohl früher ins Zelt. Ich hoffe der Wind wird nicht stärker und es kommen keine Partygäste. Der herumliegende Müll lässt darauf schließen, dass hier öfter mal Party ist.
Am nächsten Tag beschloss ich einen weiteren Tag hier zu verbringen da es mir so gut gefiel. Antje und Volker mit dem IVECO klärten mich auf, man könne schwimmen gehen und der Salda Gölü sei stark magnesiumhaltig und deshalb die Farbe. Leider wurde aus dem schwimmen nichts, denn am nächsten Tag beschloss ich umzuparken. Dabei war mir ein 5kg-Wacker im Weg und als ich ihn hochhob rutsche er mir aus den Fingern und prallte auf meinen grossen Zeh. Bestens! Es gab erstaunlicherweise keine Überschwemmung, aber der Nagel wird sich wohl verabschieden. Nun gut, Pflaster drum und git ist es.
Den zweiten Tag verbrachte ich mit Erkundungsgängen, fotografieren und Drohne steigen lassen. Bestes Übungsgelände für Drohnen. Daneben natürlich wieder die Planung der nächsten Tage.
Der Salda Gölü gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingsplätzen in der Türkei. Man ist dort ungestört, lediglich der Wind kann hin und wieder stören.
Info Salda Gölü: Der Salda Gölü liegt in der Provinz Burdur in der Türkei. Das Wasser gat einen hohen Magnesiumgehalt und ist deshalb stark alkalisch was auch zu dem schönen Türkis des Sees führt wobei die Strände schneeweiß sind. Der See hat eine maximale Tiefe von 184m und ist nach dem Vansee der zweittiefste See der Türkei. Die touristische Nutzung wurde durch die Errichtung eines Schutzgebietes stark eingeschränkt. Deshalb gibt es hier auch keine Hotels und der See bleibt von Menschenmassen verschont.
Lessons learned: Koordinaten von Campspots die schon einige Monate oder Jahre alt sind könnten ihre Gültigkeit verloren haben.
Camping Salda Gölü, Türkei
Gefahrene km: 208