Über die Dardanellen
Über die Dardanellen

Über die Dardanellen

Irgendwie kam ich doch erst spät los. Früh aufstehen klappte nicht. Ein knappes Frühstück und löslichen Kaffee, dann schnell den Abwasch und gegen 10:00h ging es los.

Klar dass ich mir zuerst mal meinen Lieblingsplatz in Kariani am Strand ansehen musste. Entlang des Strandes ging es einige Kilometer teilweise auf Piste immer gerade aus, Staus gab es auch da ja alle an den Strand wollten.

Dann endlich Kariani und es war tatsächliche Weißware zu sehen, Bulgaren dem Kennzeichen nach. Und die hatten tatsächlich Campingstühle draussen. Mein Platz war tatsächlich noch frei aber das Risiko wollte ich nicht eingehen, So fuhr ich weiter die Strasse entlang und dann die Überraschung: unten am Strand waren tatsächlich ein paar Off-Roader die ihr Camp mit wirklich allem was dazugehört aufgebaut hatten und sicher nicht die erste  Nacht dort standen.

Ich fuhr also weiter, fand einen interessanten Spot an der Klippe und jagte auch mal die Drohne übers Meer.

Dann ging es hoch auf die Autobahn und die lange Fahrt mit grobem Ziel Adatepe begann. Auf jeden Fall wollte ich auf die asiatische Seite der Türkei und diesmal auch bei Tageslicht über die 1915 Brücke mit den markanten roten Stützpfeilern. Der Grenzübertritt bei Ipsala verlief problemlos, ein bisschen Wartezeit musste ich hinter mich bringen.

Um 15:43h fuhr der Discovery auf türkischem Boden. Geschafft! Also weiter und Cannakale passieren. 

Nun stellt sich die Frage wo übernachten. Hotel? Eigentlich nicht und zweitens relativ teuer für das was geboten wird. Also ein kurzer Halt an einem Autobahnrestaurant und ein Kaffe zum Wachwerden. Nach einigem Überlegen beschloss ich wie letztes Jahr nach Dalyan/Ezine zu fahren. Zumindest mal als grobes Ziel. Die letzten Kilometer dorthin verlaufen kurvig und ruppig auf einer engen Strasse mit vielen Ausbesserungen.

Um 19:35h erreichte ich endlich Dalyan und konnte noch den Sonnenuntergang einfangen. Zunächst parkte ich mal auf dem Platz am Ufer wo ich auch letztes Jahr übernachtete, aber ein paar Meter entfernt stand ein Partybus und nach Party war mir nicht. Also besser mal die Lage peilen.

Ein paar Schritte am Ufer entlang traf ich auf Tamer mit seinem Sohn beim Fischen. Gleich kamen wir länger ins Gespräch. Er empfahl mir hier in Dalyan ein Haus zu kaufen. Es sei ruhig, das Klima ist angenehm und das Gemüse schmeckt hervorragend. Ja, wieder so eine Tür entlang des Flures.

Bei der Stellplatzwahl empfahl mir mich nicht vor die Front der etwas vom Ufer entfernten Häuser zu stellen. Ich fand eine Lücke zwischen dem Gebüsch am Strand nur durch Strauchwerk von Tamers Auto getrennt und fuhr rückwärts in die Lücke. Das Meer 6 Meter entfernt.

Ich sog den Duft des Meeres tief ein. Leider mischten sich da noch andere unangenehme Bestandteile mit ein. Die Ursache war nach einigen Schritten gefunden. Leute ich weiß wirklich nicht warum ihr euer Geschäft an einem solchen Ort verrichtet und dann auch noch einfach liegen lasst! Grabt wenigstens ein Loch und lasst das Zeug da hinein fallen und schliesst das Loch wieder. Kann doch nicht so schwer sein. Und es muss auch nicht der Strand sein. Bei meiner Inspektion entdeckte ich dann ein paar Meter weiter noch einen Hundekadaver. Ja, so ist das mit Wildcamping. Aber ich hatte Glück, oben im Dachzelt war von all diesen Ausdünstungen nichts zu spüren, nur der frische Wind des Meeres.

Morgens ein Blick aus dem Wohnzimmerfenster direkt aufs Meer. Temperatur ebenfalls angenehm. Zum Einschlafen das Schlagen der Wellen ans Ufer. Endlich mal kein Hotel!

Und das Gefühl angekommen zu sein …

Ursprünglich waren zwei Offroadtouren bei Altinoluk geplant. Da Marko ausgestiegen ist, überlege ich mir das nochmal, weil es alleine etwas riskant sein könnte. Auch die Rückreise entlang des Schwarzen Meeres ziehe ich nun in Betracht. Das wäre dann eine deutliche Abweichung von der ursprünglichen Planung.

Gefahrene km: 428

Lessons learned: Die untere Heckklappe des Discovery eignet sich hervorragend zur Unterstützung eines Workouts.

Camp: Dalyan/Ezine