The Big Trip 2024: 9. Juli Durmitor Nationalpark (Montenegro)
Gegen halb sieben morgens weckten mich die ersten Sonnenstrahlen wie so oft auf diesem Trip. Wer hat schon sieben Wochen Sonnenschein? Bestens. Also ein schnelles Frühstück und auf geht’s.
Heute war das Ziel die Offroad-Strecke durch den Durmitor Nationalpark. Von Rreshen ging es zunächst einige Kilometer über die Autobahn wobei mir da ein Esel entgegenkam. Der hat wohl die auf der Autobahn doch gültigen Regeln missachtet. Gegen 0830 Überschrift ich die Grenze nach Montenegro. Über Podgorica und Nivsic ging es weiter nach Savnik und dann auf der Offroadpiste durch den Durmitor Nationalpark.
Der Durmitor Nationalpark erstreckt sich über 400km² und wurde 1952 gegründet. 48 Gipfel sind höher als 2000m, der Bobotov Kuk ist 2.522m hoch. Es gibt durchaus Chancen Bären, Wölfen oder vielleicht einem Luchs zu begegnen. ich hatte Pech, ok, im Falle des Braunbären vielleicht auch Glück. Freies Campen soll erlaubt sein. Eventuell verlangen vorbeikommende Ranger eine kleine Gebühr.
Die Landschaft des Durmitor ist einfach fantastisch. Die Offroadpiste selbst birgt keine besonderen Herausforderungen und man kann sich meist der Landschaft widmen. Die Piste ist hauptsächlich steinig und manchmal auch erdig. Die gesamte Strecke verläuft im Prinzip ohne wesentlichen Steigungen und die vielen Kurven und Anhöhen sorgen für genügend Abwechslung. Man möchte einfach immer wieder stehenbleiben und die Landschaft einsaugen. Insgesamt sind 44km Offroad zu bewältigen für die ich ca. 4h gebraucht habe. Es ist sichert wert eine Nacht auf dem Durmitor zu verbringen um das eine oder andere Juwel wie die Tara Schlucht oder den Nevidio Canyon auf dieser Strecke noch zu erkunden.
Für mich ist der Durmitor ein weiteres TOP Highlight meiner Reise. Montenegriner: bewahrt euch diese Schatz! Offroader: haltet euch an die Regeln!
Nach der Durchquerung des Durmitor stellte sich die Frage wie weiter. Das Problem war mangelnde Internetverbindung und so blieb mir nichts anderes übrig als Richtung Sarajevo zu fahren, denn das war die einzige Stadt die ich als prinzipiell auf meiner Route nach Hause einordnen konnte. Die Fahrt dorthin zog sich lange hin und ich musste viel sehenswertes links liegen lassen. Die Aussicht von oben auf den Piva Canyon war ein weiteres absolutes Highlight auf der Strecke. Hier gönnte ich mir eine kurze Rast bevor es weiter hinunter ins Tal ging. Entlang des Stausees mussten viel Felstunnel durchquert werden. Interessant waren die vielen kleinen und etwas grösseren Felsbrocken die auf der Strasse lagen. Irgendwie beschlich mich das Gefühl diese Strecke so schön sie auch war möglichst schnell hinter mich zu lassen.
Da ich dass Fahrzeug auftanken musste fuhr ich eine Tankstelle am Stadtrand von Sarajevo an. Dort konnte ich das Internet nutzen und so zumindest ein Hotel um die Ecke buchen. Sarajevo wäre sicher sehenswert gewesen. Aber nach Hause war es noch weit und die Zeit wurde knapp. Dennoch war diese ungeplante Fahrt nach Sarajevo eine glückliche Fügung, denn ich entdeckte, dass Lukomir ja gar nicht weit weg ist. Und das wollte ich mir auf jeden Fall ansehen.
Hotel: M3, Sarajevo